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Constructive Alignment
Wie man die angestrebten Lernergebnisse, Lern- und Assessmentaktivitäten kompetenzorientiert bestmöglich aufeinander abstimmt
Das Prinzip des Constructive Alignment nach Biggs und Tang (2003) postuliert ein Zusammenspiel von angestrebten Lernergebnissen, Lehr- und Lernmethoden und Assessment.
"Constructive alignment is a design for teaching in which what it is intended students should learn and how they should express their learning is clearly stated before teaching takes place. Teaching is then designed to engage students in learning activities that optimise their chances of achieving those outcomes, and assessment tasks are designed to enable clear judgments as to how well those outcomes have been attained" (Biggs, 2014, pp. 5-6).
Demnach müssen in einer "richtig konzipierten" Lehrveranstaltung diese drei Faktoren aufeinander abgestimmt sein (Baumert & May, 2013). Das bedeutet, dass die Lehr- und Lernmethoden so gestaltet und eingesetzt werden müssen, dass die Studierenden auch die angestrebten Lernergebnisse erreichen können und dass die Prüfung tatsächlich bewertet, inwiefern diese Ziele erreicht wurden.
Bei der Planung des Kurses sollten die angestrebten Lernergebnisse, die Bewertungsmethode (Assessment) und die Lehr- und Lernaktivitäten aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Eine Abstimmung ist dann gegeben, wenn die Lernaktivitäten, die den Studierenden angeboten werden, ihnen helfen, das Wissen und die Kompetenzen zu entwickeln, die für diesen (Teil eines) Lernvorhabens vorgesehen sind und von Lehrenden überprüft und bewertet werden. [1]
Angestrebte Lernergebnisse (Lernziele)
Lehr- und Lernziele sind ein elementarer Bestandteil der Curriculumsentwicklung. Lernziele beschäftigen sich mit der Frage, welchen Wissenszuwachs die Lernenden erreichen möchte. Lehrziele hingegen werden von den Lehrenden formuliert und befassen sich mit der Frage, welche Ziele mit den Inhalten der Lehrveranstaltung angestrebt werden. Sowohl Lehr- als auch Lernziele befassen sich mit den beabsichtigten Lernergebnissen, d. h. mit den Kenntnissen und Fähigkeiten, die die Studierenden am Ende eines Lernvorhabens erworben haben sollen. Die Formulierung von beabsichtigten Lernergebnissen bietet klare Vorteile, denn sie
- erleichtert die Planung und Strukturierung des Kurses. Die Lehrenden können sich an den zuvor definierten Zielen orientieren und so bereits bei der Planung reflektieren und überprüfen, ob die vorgesehene Struktur für das Erreichen der Lernergebnisse sinnvoll sein könnte.
- gibt den Studierenden einen Überblick über den Kurs. Wenn die geplanten Lernergebnisse den Studierenden zu Beginn der Lehrveranstaltung vorgestellt werden, haben sie bereits eine Vorstellung davon, was der zentrale Inhalt der Lehrveranstaltung sein könnte. Dadurch werden sie bereits kognitiv aktiviert.
- kann den Lernerfolg erhöhen.
- erleichtert den Studierenden die spätere Reflexion der Lehrveranstaltung. Wenn den Studierenden die Ziele präsentiert werden, können sie reflektieren, ob sie die gewünschten Inhalte gelernt und verstanden haben. Wenn sie sich später auf eine Prüfung vorbereiten, dienen die angestrebten Lernergebnisse auch als Anhaltspunkt dafür, welche Inhalte besonders wichtig waren.
Lehr-Lernaktivitäten
Basierend auf dem "Conversational Framework" von Prof. D. Laurillard (UCL) unterscheidet der ABC Learning Design-Ansatz sechs verschiedene Arten von Lernaktivitäten: Acquisition, Practice, Investigation, Discussion, Collaboration und Discussion, die mit einer Vielzahl von konventionellen oder digital unterstützten Methoden unterstützt werden können.
Prüfungsmethoden (Assessment)
Im Gegensatz zu den üblicherweise verwendeten summativen Bewertungsaufgaben, wie z. B. schriftliche oder mündliche Prüfungen, Präsentationen oder schriftliche Aufgaben, mit denen das Ausmaß der zu Beginn eines Kurses definierten Lernziele gemessen werden soll, sollen formative Bewertungsaufgaben eine zwischenzeitliche Selbsteinschätzung des Lernfortschritts der Studierenden ermöglichen.
Insbesondere in Kombination mit qualitativem Feedback, das entweder automatisch über digitale Tools bereitgestellt oder von Peers und/oder Lehrenden gegeben wird, haben sich formative Assessment-Formen als lernförderlich erwiesen und werden zunehmend in das Lernen und Lehren an Hochschulen integriert.
E-Portfolios können als Möglichkeit genutzt werden, sowohl formative als auch summative Assessment-Aufgaben zu kombinieren. Sie bieten den Studierenden die Möglichkeit, ihre individuellen Lernprodukte, einschließlich multimedialer Artefakte, kontinuierlich zu sammeln und zu reflektieren. Durch die Erstellung und Zusammenstellung ausgewählter Komponenten in einer zielgerichteten und ansprechenden Art und Weise verbessern sie nicht nur ihre digitalen Fähigkeiten, sondern können ihre erworbenen Kompetenzen gegenüber Lehrenden und/oder potenziellen Arbeitgebern in einem umfassenden, modernen Format demonstrieren.
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[1] Zu allen Informationen auf dieser Seite vgl. Abteilung Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung, https://www.hochschuldidaktik.uni-freiburg.de/themenportal/lehrkonzepte/lehrlernziele/constructivealignment/?searchterm=constructive%20alignment
Zuletzt geändert: 16. Juli 2024, 14:50, [ps1159@uni-freiburg.de]